Donnerstag, 30. August 2007
Die Stadt und das Wasser
Was gibt es über Wuxi zu berichten? Nun, genauso genommen nichts besonderes.. es ist eine typische chinesische, industrialisierte Kleinstadt.. und genau DAS macht es dann doch interessant.
Wuxi hat mit Landkreis etwa 4 Mio. Einwohner, was von den Chinesen als „klein“ empfunden wird. Es liegt an einem der Größten Seen Chinas, welcher früher mal ein Erholungs Ort war.. warum früher.. dazu später…
Wenn man Wuxi beschreiben möchte könnte man in etwa so vorgehen: man nimmt den Schmutz und den Staub wie man es sich so Vorstellt (es ist noch schlimmer) und pflanze hierzu eine Stadt voller Baustellen mit vielen Häusern in Ostblockromantik.. Dazu nehme man ein tropisches Klima und vielviel Smog.. voila das ist Wuxi..
Wie ihr schon bemerkt hat es mir diese Stadt nicht wirklich angetan.. aber vielleicht habe ich auch den versteckte Charme der Stadt nur noch nicht gefunden.. seufz..

Doch nun zum Vorhin angesprochenen See: dieser ist z.Z. einer der größten Probleme hier.
Warum?
Aus diesem See (einer der größten Chinas, wie gesagt FRÜHER Erholungsgebiet) bezieht Wuxi sein komplettes Leitwasser, allerdings haben zu viele Industrieunternehmen ihr Abwasser in den See fließen lassen und deshalb ist dieser vor 4 Monaten aufgrund der ganzen Chemie umgekippt (jawoll das geht) – man stelle sich vor dieser See ist einer der 7 größten Seen Chinas.. das heißt was in diesem riesigen Land.. den muss man erstmal soweit bringen dass der umkippt.. ich will nicht wissen was alles in diesem Wasser ist..) und war klitschgrün und.. najaaaa ein bisschen aber nur gaaanz wenig giftig.. man durfte nicht mal mehr duschen (ok.. wer bei grünem stinkendem Wasser überhaupt noch gewollt hätte….) dies war dann bis vor etwa einem Monat so..
Was hat man gemacht? Anstatt sich Lösungen auszudenken um die Vergiftung zu reduzieren schießt man die ganze Nacht Wetterbeeinflussende Raketen (ja auch so was gibt’s) in die Luft damit es regnet und das Seewasser verdünnt wird. Das Ergebnis war wohl a) Regen (wie gewünscht) b) Nebel wie in London (nicht gewünscht) und c) schlaflose Nächte weg des Lärms der ganzen Raketen (wohl noch weniger gewünscht)
Aber immerhin.. das Wasser ist nicht mehr grün.. UND man darf duschen!!! Juhuuuuuuuu!!!!
Allerdings: der Geruch wenn man den Wasserhahn aufdreht.. unbeschreiblich.. welch Wohlgeruch.. man kann es sich vorstellen wie Moder vermischt mit verdünnter Chemikalie.. immer wieder eine Freude darin zu duschen.. naja dass man hier nur duschen kann u alles andere (Zähneputzen etc) mit Wasser aus der Flasche erledigt ist selbstredend…
Man könnte sich ja damit abfinden.. aber.. die Firmenkantine in die ich mittags (gezwungenermaßen da nur 30min Mittagspause) geh kocht mit diesem Wasser (jawohl.. man riecht es aus dem Reis raus..)
:(...

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Ankunft und Wochenende
So, nach nun schon fast einer Woche unterwegs folgt nun mein erster Blog- Eintrag..
Für alle die nicht wissen wo und warum ich unterwegs bin:
Mich hat es in die „wunderschöne“ Stadt Wuxi (etwa 130km westlich von Shanghai) verschlagen.. und warum das alles? Nun ja, ich mache ein Praktikum bei einer großen dt. Firma.
Doch nun von Anfang an.. letzte Woche Freitag hab ich mich mit vollen Koffern in Richtung Frankfurt Flughafen aufgemacht.
Für alle die auch bald mit Emirates fliegen: über meine 24 kg Gepäck (erlaubt sind 20…) hat die Frau am Check- In nicht mal mit der Wimper gezuckt 
Der Flug war recht ereigeignislos, hab die meiste Zeit geschlafen und in Dubai ein bisschen den Duty- Free unsicher gemacht— dieser Flughafen ist echt unglaublich.. zum einen riesig groß zum anderen super modern und zudem sehr protzig.. da sind etliche Luxuskarosssen ausgestellt die der geneigte Besucher dann auch gleich kaufen kann und auch im Duty Free ist alles auf den vermögenden Fluggast ausgelegt..
Nachdem ich nach einem Flug von 18h in Shanghai angekommen war und meinen Koffer zurück bekommen hatte musste ich mich dann auf die Suchen nach dem Fahrer der Firma machen.. als ich ihn dann gefunden hatte stellte sich recht schnell heraus, dass er leider kein Wort Englisch sprach.. so fuhren wir dann die nächsten 2 h schweigend nebeneinander her, was aber auch gar nicht so schlecht war, denn so konnte ich schon erste Eindrücke meiner neuen „Heimat“ sammeln.
Allerdings bleibt zu erwähnen dass wir auf der niegelnagel neuen Autobahn von Shanghai nach Wuxi gefahren sind. Somit war das Bild eher trügerisch.. diese Autobahn kostet nämlich etw 8€ (einfach), was für Chinesen ein kleines Vermögen ist. Dementsprechend gut aufgebaut und in Schuss war sie dann auch. Keinerlei Schlaglöcher, Schmutz o.Ä. , zudem eine dichte Blumen und Sträucher Hecke um die ärmlichen Siedlungen dahinter zu verbergen.. was auch bis auf kurze Momente sehr gut gelungen ist..
Nachdem ich dann im Hotel (jap die erste Woche ist dahingehend schon luxuriös..) angekommen war (dies liegt an einer 4 spurigen Schotterstraße (Neubaugebiet), durch die die Autos aber fahren als wären sie auf einer Autobahn, alles begleitet von ohrenbetäubendem Hupen, welches hier in Vhina wohl zum guten Ton auf der Straße gehört), wurde ich noch kurz von einer Mitarbeiterin der Firma besucht um dann die nächsten 18h in einen Komaähnlichen Schlaf zu fallen (so schlimmen Jetlag wie hier hatte ich noch nie).
Noch eine kurze Anmerkung zum Hotel: es ist super ausgestattet (Fernseher, Telefon, Internet Parkettboden, etc) dennoch zahlt man hier fürs Doppelzimmer (= 2 Personen) umgerechnet nur etwa 15 €, für europäische Verhältnisse also spottbillig..
Am nächsten Abend war ich dann das erste Mal in einem Chinesischen Supermarkt einkaufen.. So etwas hab ich noch nie gesehen.. man muss sich einen riesigen Supermarkt vorstellen (größer noch als diese amerikanischen Dinger) in dem die Menschen dichtgedrängt per Rolltreppe hinein geschoben werden.
Drinnen muss man sich ein riesiges Gewühl vorstellen, die Menschen laufen dicht an dicht und je nachdem wo man gerade steht wehen einem Düfte von chinesischen „Delikatessen“ entgegen..
Was ich dort alles sehen konnte?
Natürlich die obligatorischen gegrillten Schlangen, Insekten, …
Dazu: (hätte nie gedacht dass man das machen kann) getrockneter, platter Oktopus (hing da so vom Haken) und ein großes Aquarium aus dem man sich lebendige Fische kaufen konnte die dann entweder im Plastikbeutel mit Wasser mitgegeben wurden damit man sie daheim so richtig frisch zubereiten kann oder aber vor Ort geschlachtet wurden..
Zudem sicher noch einige andere merkwürdige Dinge, die ich aber schon wieder vergessen habe.. hier stürmt einfach zuviel auf einmal auf einen ein.
Abends habe ich dann noch den Versuch gewagt im Hotel zu essen.. die Große Schüssel Suppe mit nudeln war auch echt lecker bis zu dem Moment in dem ich bemerkte dass die Nudeln Würmer sind.. willkommen in China ;)

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